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Sprachmemo-Apps
Allgemeines
Fast jedes digitale Gerät verfügt über eine Software zum Aufnehmen von z.B. der eigenen Stimme. Langläufig werden diese Anwendungen als Voicememo-Apps bezeichnet. Die hier gezeigten methodischen Beispiele funktionieren prinzipiell mit jeder Voicememo-App, wobei man sich u.U. darüber Gedanken machen muss, wie eine Audiodatei von Gerät zu Gerät kommt. Das funktioniert neben der Nutzung von AirDrop (Apple) natürlich auch über Ordner in Schulnetzwerklösungen (z.B. IServ) oder das Bereitstellen auf Webplattformen.
Kurzeinführung zum Selbststudium (Sprachmemos, iPad):
CC-BY-SA 4.0, Autoren: Philipp Staubitz, Steffen Jakowski, Tilo Bödigheimer, umgesetzt auf DokuWiki und ergänzt um Text-, Bild- und Videoelemente von Maik Riecken, Medienberatung Niedersachsen - Bitte abonniert den YouTube-Kanal von Ideenwolke!
Wie kann ich mir selbst helfen?
Sie finden sehr viele weitere Videos zu Sprachmemo-Apps auf Youtube mit den Suchbegriffen „Sprachmemo“, „App“ (oder: „Tutorial“).
Einen Vorlese- oder Vortragstext vorbereiten
Fächer
alle, in denen etwas mündlich vorgetragen wird
Wofür?
Die Aufnahme der eigenen Stimme und das anschließende Abhören ist eine gute Möglichkeit, sich als Schüler:in selbst zu überprüfen, bevor der Vortrag tatsächlich vor Publikum oder in der Klasse gehalten wird.
Wie mache ich das?
Bereiten Sie Ihre Schüler:innen für den Vortrag vor, indem sie z.B. Erwartungen zum Vortrag oder Vorlesetext formulieren oder selbst vormachen, wie es idealerweise funktionieren sollte. Die Schüler:innen benötigen nun digitale Endgeräte und eine geeignete Aufgabenstellung mit einem Vortrags- oder Vorlesetext. Ein kurze Einführung, wie das Aufnehmen und Wiederabspielen funktioniert, ist meist auch sinnvoll. Die Schüler:innen können nun den Vortrag üben, indem sie sich dabei aufnehmen und den Vortrag mit eigenen Kopfhörern so lange anhören und korrigieren, bis sie selbst mit dem Ergebnis zufrieden sind. Gerade stillere Schüler:innen, die nicht unbefangen vor Publikum sprechen, haben jetzt die Möglichkeit, ihr Arbeitsergebnis an Sie als Lehrkraft weiterzugeben.
Was kann schiefgehen?
Die eigene Stimme auf einer Aufnahme zu hören, ist anfangs sehr ungewohnt - selbst für Lehrkräfte selbst. Wenn Sie sich nicht in der Applewelt bewegen, benötigen Sie zusätzlich einen geschützten Austauschort, z.B. das Aufgabenmodul von IServ mit Uploadmöglichkeit.
Audiofeedback geben
Fächer
alle, in denen Rückmeldung gegeben wird
Wofür?
Eine Stimme kann mehr Informationen transportieren als ein schriftlicher Rückmeldetext, über dem in schulischen Kontexten oft auch das Gespenst der Rechtsverbindlichkeit schwebt.
Wie mache ich das?
Anstelle einer schriftlichen Rückmeldung nehmen Sie Ihren Schüler:innen ein kurzes Audiofeedback zu z.B. einem Lernprodukt auf. Mit Hilfe Ihrer Stimme lassen sich besondere Fehlerschwerpunkte aber auch Stärken auf andere Weise akzentuieren als in Form einer schriftlichen Rückmeldung. Eine Audiodatei besitzt sowohl auf der Sachebene als auch auf pragmatischen Kommunikationsebenen einen Mitteilungsgehalt und kann eine Hilfe bei z.B. schwachen Leser:innen in der Grundschule sein.
Was kann schiefgehen?
Gerne wird befürchtet, dass es zu Missbrauch der Audiodatei kommen kann, z.B. dass eine Audio-KI mit ihr trainiert wird und dann beliebige Texte mit der Stimme kreiert werden können. Man kann dem begegnen, indem man vereinbart, dass die Audiodatei nach einem bestimmten Zeitraum gelöscht werden soll oder sie über eine Webplattform mit verstecktem Link zugänglich macht. Da es sich aber ja um personalisierte Rückmeldungen handelt, gibt es eine gewisse Scheu seitens der Schüler:innen, diese in weiteren Kontexten zu verwenden.
Das Diktat im eigenen Tempo
Fächer
alle, in denen Texte nach Gehör notiert werden
Wofür?
Texte nach Ansage prüfen in normalen Settings weit mehr als Hörverstehen oder Rechtsschreibung, sondern eben auch Stressresistenz und motorische Aspekte (Schnellschreiben). Um diese Aspekte zu eliminieren kann die Arbeit anhand einer Aufnahme entlastend für Schüler:innen sein.
Wie mache ich das?
Der Hörverstehenstext oder ein Text nach Ansage werden in Form einer Audiodatei bereitgestellt und auf die Geräte der Schüler:innen verteilt. Idealerweise lassen sich die Geräte so steuern, dass nur noch die Arbeit mit der Sprachmemo-App möglich ist. Die Schüler:innen bearbeiten nun den Hörauftrag in ihrem eigenem Tempo. Dazu ist das Mitbringen eigener Kopfhörer erforderlich. Die Ergebnisse geraten dabei durchweg besser als beim Vorspielen oder Vordiktieren vor der gesamten Klasse.
Was kann schiefgehen?
Das Versetzen der Geräte in den „Prüfungsmodus“ kann technisch je nach System herausfordernd sein. Gleichwohl kann man sich auch hier behelfen, in dem man das Aufstellen der Geräte verbindlich macht und sich hinter die Lerngruppe setzt, wo man alle Bildschirme sehen kann. Weiterhin unterscheiden sich z.B. Googlesuchen auf der Tastatur deutlich vom Bewegungsablauf bei der Bedienung der Sprachmemo-App.